Aktiverin der Region
Die Stadtwerke Lauterbach GmbH investieren verstärkt in die umweltfreundliche Energieversorgung. Nach einer Photovoltaikanlage auf dem Betriebsgelände des Wasserwerks, auf dem Dach der Feuerwehr Lauterbach und dem Blockheizkraftwerk (BHKW) im E-Werk, verrichtet seit 2012 auch ein BHKW im Freizeitzentrum Lauterbach seinen Dienst.
Ein solches Kleinkraftwerk funktioniert auf Basis der Kraft-Wärme- Kopplung (KWK) – der gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom.
Das Prinzip ist einfach: Grundsätzlich bestehen Blockheizkraftwerke aus einem Verbrennungsmotor, der einen nachgeschalteten Generator antreibt. Dieser erzeugt Strom, während das aufgeheizte Kühlwasser und die Abgaswärme zu Heizzwecken genutzt werden. Die BHKW werden wenn möglich mit einem Pufferspeicher betrieben und über eine Speicherprogrammierbare Steuerung überwacht. Sie laufen je nach Wärmebedarf in ihrer Umgebung (wärmegeführte Fahrweise). Gerade diese Fahrweise ist besonders umweltfreundlich, da die gesamte erzeugte Wärme genutzt wird.
Der erzeugte Strom des BHKWs am Freizeitzentrum, der dem Jahresbedarf von rund 170 Vier-Personen-Haushalten in Lauterbach entspricht, wird fast komplett für die technischen Anlagen des Schwimmbades genutzt, der Überschuss in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Die in dem BHKW entstehende Wärme bringt das Wasser der insgesamt 8 Becken auf Betriebstemperatur und heizt die Raumluft in der Saunalandschaft und weitere Räumlichkeiten des Freizeitzentrums.
Den großen Vorteil von BHKWs erläutert die Geschäftsführerin der Stadtwerke wie folgt: Ein BHKW ist ein wahres Energiebündel, es produziert Strom und Wärme gleichzeitig – und das sehr effizient. Ein gut ausgelegtes Minikraftwerk senkt die Energiekosten und leistet einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Der Grund: Weil es einen hohen Wirkungsgrad hat, verringert sich der Ausstoß von Kohlendioxid.
Die kompakten Energiezentralen punkten durch ihr technisches Prinzip: Wenn Strom produziert wird, entsteht Wärme. Die geht nicht einfach verloren, sondern wird zum Heizen und zur Warmwasserbereitung genutzt. Es entstehen kaum Übertragungsverluste, weil ein BHKW beinahe 90 Prozent der eingesetzten Energie verwertet. Hierdurch werden pro Jahr über 900 Tonnen CO² eingespart und ein Beitrag zum Umweltschutz und dem Erreichen der Klimaschutzziele der Bundesregierung geleistet. Herkömmliche Großkraftwerke halten da nicht mit: Ihr Wirkungsgrad liegt bei rund 40 Prozent.
Für die Besucher des Freizeitzentrums bedeutet das unter anderem: stabile Eintrittspreise.
Aber auch das BHKW in der Verwaltung trägt zum Klimaschutz bei. Es speist seine Wärme in ein Nahwärmenetz ein und versorgt so neben dem E-Werk auch das städtische Hohhausmuseum, die Stadtbücherei, die Volkshochschule des Vogelsbergkreises und die Musikkulturschule mit Wärme.
Der erzeugte Strom wird direkt vor Ort verwendet.